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Lieblings-Sommerkraut Basilikum

Lieblings-Sommerkraut Basilikum – warum der grüne Küchenklassiker so großartig ist, wozu er besonders gut schmeckt und welche Pflege Basilikumpflanzen brauchen, weiß Hauswirtschaftsmeisterin und TV-Moderatorin Yvonne Willicks.

Yvonne Willicks

Lieblings-Sommerkraut Basilikum

Ja, ich weiß, Basilikum gibt es auch im Winter. Und ja, er schmeckt auch dann lecker. Aber richtig aromatisch wird es erst jetzt im Sommer. Und mal ehrlich, die Kräutertöpfchen sehen im Sommer auch viel frischer und besser aus – und auch die Blätter sind dann viel größer. Denn Basilikum ist ein echter Sommerklassiker. In der warmen Jahreszeit gehört es zu meinem Lieblingszutaten. Es bringt ohne viel Schnickschnack gesundes Grün und sonniges Aroma auf den Teller. Pur auf Tomate-Mozzarella, gezupft im Salat oder auf Pasta, als runder Abschluss in Soßen oder Suppen oder einfach nur als Deko – Basilikum ist ein Alleskönner. Doof nur, wenn die buschigen Pflänzchen nach ein paar Tagen die Blätter hängen lassen oder – noch schlimmer – verlieren. Dann stimmt was mit der Pflege nicht.

 

Worauf achten bei der Pflege von Basilikum?

Am wohlsten fühlt sich Basilikum in einem größeren Topf als dem, in dem er gekauft wird. Wenn es geht, die Pflanze umtopfen, dann hat sie mehr Platz sich auszubreiten und wächst umso schöner. Beim Umpflanzen den Wurzelballen lockern oder sogar teilen und in zwei Töpfen weiterwachsen lassen. Auch Vermehren ist ganz einfach: Stiel von den unteren Blättern befreien und in ein Glas mit Wasser setzen. Regelmäßig erneuern. Nach einigen Tagen bilden sich Wurzeln. Basilikum braucht relativ viel Wasser und sollte nicht austrocknen. Am besten alles zwei Tage gießen. Lässt die Pflanze die Blätter hängen, weil sie nicht ausreichend Feuchtigkeit hat, kannst Du sie für ein paar Stunden in ein Wasserbad stellen. Dann richtigen sich die Stängel wieder auf.

Blätter immer von oben ernten

Zum Ernten nicht einzelne Blätter, sondern Blattpaare oder Drillinge mit Stiel abschneiden. So treibt die Pflanze immer weiter aus. Immer erst die oberen, die größten, Blätter abschneiden. Setze den Schnitt an der nächsten Blattachse an, dann sprießen schnell neue Triebe. Basilikum mag einen warmen und sonnigen Standort. Aus eigener Erfahrung kann ich aber berichten, dass ein Südfenster nicht ideal ist, da die Pflanze bei dauerhafter Sonnenbestrahlung schnell verdurstet. Ideal ist ein halbschattiges Plätzchen auf dem Balkon, der Terrasse oder der Fensterbank.

Kochen mit Basilikum

Da die frischen Blätter des Basilikums sehr zart sind, werden sie erst kurz vor dem Servieren ins gekochte Essen gegeben. So bleiben Aromen, Vitamine und die grüne Farbe erhalten. Je nach Geschmack werden die Blättchen gehackt, geschnitten oder als Ganzes der Speise zugefügt. Die Italiener zupfen die Blätter mit den Fingern in grobe Stückchen oder lassen sie – etwa bei Caprese oder auf der Pizza – komplett. Basilikum schmeckt nicht nur zu Herzhaftem, es gibt auch süßen Gerichten einen Extrakick. z.B. Erdbeereis, Wassermelone oder Obstsalat.

Tomate-Mozzarella-Spieße

Ein All-time-Classic für heimische Grillabende oder ein Büfett sind Tomate-Mozzarella-Spieße. Sie sehen toll aus, schmecken besonders im Sommer fantastisch, wenn auch die Tomaten ihr ganzes Aroma entfalten, und sind ganz einfach zuzubereiten. Ihr braucht: Schaschlik-Spieße für große oder Zahnstocher für kleine Spieße, Mini-Mozzarellakugeln, besonders aromatische kleine Tomaten (Datteltomaten, Cherrytomaten oder Cocktailtomaten) und Basilikum.

Rezept: Tomate-Mozzarella-Spieße

Zutaten für ca. 20 große Spieße:

500 Gramm kleine Tomaten

2 Packungen Mini- Mozzarellakugeln

frisches Basilikum

1 Prise Salz und Pfeffer

Je nach Geschmack außerdem:

Pesto

Olivenöl

Balsamico

italienische Kräuter

Zubereitung:

Tomaten waschen und trocknen. Mozzarella abgießen. Abwechselnd Tomaten und Mozzarellakugeln aufspießen, dazwischen immer ein Blatt Basilikum. Je nach Geschmack die fertigen Spieße salzen und pfeffern. Wer mag, kann mit Pesto, Olivenöl, Balsamico oder anderen italienischen Kräutern würzen. Ich mache die Spieße am liebsten ganz pur. So kommen die Aromen der einzelnen Zutaten besonders gut zur Geltung. Spieße auf Teller oder in breitwandigen Gläser anrichten.

Pesto – amore mio

Der andere Basilikumklassiker ist Pesto. Wer noch nie ein selbstgemachtes Pesto gegessen hat, weiß nicht wie Pesto schmeckt. Denn die selbstgemachte Sauce hat wenig gemein mit den Fertiggläsern aus dem Supermarkt. Das Rezept, das ich für Euch habe, ist ganz einfach. Probiert es mal aus – es lohnt sich wirklich!

Rezept: Pesto genovese

Zutaten:

50 Gramm Pinienkerne

1 Topf Basilikum

50 Gramm Parmesan

1 Zehe Knoblauch

½ Teelöffel grobes Meersalz

120 ml natives Olivenöl

Zubereitung:

Pinienkerne in einer Pfanne auf niedriger Temperatur und ohne Fett anrösten. Achtung, sie verbrennen schnell. Sie sollten nur leicht angebräunt sein. Kerne abkühlen lassen. Basilikum waschen, trocknen und klein zupfen. Knoblauch schälen und grob hacken. Parmesan fein reiben. Mit einem Stabmixer zuerst Kerne und Knoblauch in einem hohen Gefäß mit mildem Olivenöl vermixen. Basilikumblätter zufügen und weitermixen. Vorsicht: Das Basilikum darf nicht zu heiß werden, sonst wird das Pesto scharf. Daher die Blätter nie ohne Olivenöl verarbeiten und Pürierstab immer nur kurz aufdrehen. Zu Schluss den Käse untermixen, wenn er fein gerieben ist, geht das ganz fix.  Sind die Zutaten zu einer sämigen Masse ohne große Stückchen verschmolzen, ist die Pesto fertig. Wer mag, kann noch mal mit Salz abschmecken. Durch einen Spritzer Zitronensaft behält das Pesto seine grüne Farbe. Das fertige Pesto in ein sauberes Glas füllen und mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedecken. Selbstgemachtes Pesto hält sich im Kühlschrank etwa zwei Wochen lang. Bitte nur saubere Löffel für die Entnahme verwenden und die Ölschicht im Anschluss wieder auffüllen. Pesto lässt sich auch gut einfrieren und ist dann bis zu drei Monate haltbar.

Eure Yvonne

📷 Foto von Pixabay auf pexels